weil der Text so schön ist in voller Länge:
Magdeburg ist ein bekanntes braunes Loch, offizielle Landeshauptstadt von Sachsen-
AnstaltAnhalt und liegt inmitten von blühenden Landschaften. Partnerstadt ist das niedersächsische Braunschweig.Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich überwiegend zusammen aus links- und/oder rechtsradikalen Unterschichtlern und einigen vor den Studiengebühren geflüchteten westdeutschen Studenten. Einheimische sind je nach Stadtteil, aus dem sie stammen, mit unterschiedlichen Motiven (Tribal, abgerundete Hakenkreuze..) an Wade, Schulter, Steiß und Oberarm tatoowiert. Dies erleichtert das Zusammenfinden der Kameraden bei den zweiwöchentlichen Straßenschlachten Heimspielen des 1. FC Magdeburg.
Der Homo magdeburgensis ist eine verkümmerte Form des Homo sapiens sapiens und ist sehr deutlich an spezifischen Merkmalen zu erkennen. Magdeburger Männchen bekommen von Geburt an eine lebenslängliche kostenfreie Mitgliedschaft in Sonnen- und Fitnessstudio sowie einen Gutschein für das obligatorische, auf die Jugendweihe folgende Tattoo. Magdeburger Weibchen bekommen ebenfalls zur Geburt eine lebenslange kostenfreie Mitgliedschaft im Sonnenstudio, müssen für ihre Mitgliedschaft im Fitnesstudio jedoch bezahlen (siehe Währung). Kostenfrei für sie ist dagegen das Anfärben von Haarsträhnen in rosa und rot, ein Piercing an beliebiger Stelle im Gesicht, sowie das zur Jugendweihe verliehene Arschgeweih.
Fortpflanzung & Namensgebung
Magdeburg ist Ursprungsort des Kevinismus, entsprechend häufig sind die Namen Kevin, Marvin, Chantalle (Schantallä), Jacqueline (Schakkeline), Sandy, Mandy, Cindy, Jason, Dave, Loreen, René, Madlen, Kathleen.
Magdeburger pflanzen sich in der Regel sehr früh fort (meist bereits zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr). Charakteristisch ist, dass die Weibchen mit der Aufzucht der kleinen Bratzen alleinig beauftragt sind. Die Rolle des Vaters ist unbedeutend; in vielen Fällen ist der Vater nicht bekannt (oder nicht volljährig oder bereits Rentner – aber in allen Fällen arbeitslos). Immer wieder jedoch fühlen sich die allein erziehenden Mütter mit ihrer Verantwortung überfordert und wählen den Weg der postnatalen Abtreibung.
Paarungswillige Partner finden Magdeburger in ihren Sonnen- und Fitnessstudios oder vor dem McDonald´s am Alten Markt, der bereits ab dem frühen Mittag von zahlreichen, gerade schon geschlechtsreifen Magdeburgern aufgesucht wird, die dort ihr Glück versuchen wollen.
Währung
Als Währung allgemein anerkannt ist Sternburg in seinen Ausprägungen Sternburg Pils und Sternburg Export. Immer stärker durchgesetzt wird aber auch die Bezahlung mit Zähnen von Asylanten, während Oettinger und Hansa Pils eine untergeordnete Rolle spielen. 5 Asylantenzähne entsprechen dabei 1 Flasche Sternburg Pils, 0,8 Flaschen Sternburg Export oder 0,2 Litern Korn.
Bildungssystem
In Magdeburg gibt es Schulen nach deutschem Vorbild. Für die Kinder westdeutscher Geschäftsleute, die nach der Wiedervereinigung nach Magdeburg reisten und die ostdeutsche Bevölkerung mit Versicherungsverträgen und günstigen Kredit- und Geldanlageangeboten verarschten versorgten, wurden sogar Gymnasien eingerichtet. Da inzwischen aber jeder Einheimische mindestens zwei Geldanlagen bei örtlichen Betrügern Dienstleistern hat und die westdeutschen Geschäftsleute folglich nicht mehr gebraucht werden, sind die Gymnasien allgemein niedrig frequentiert und von der Schließung bedroht.
Magdeburg ist stolz auf seine Universität und seine Fachhochschule. Beide sind Horte des Friedens, in denen sich sogar die wenigen lebensmüden Ausländer vor die Tür trauen können. Die Schwerpunkte der beiden Hochschulen sind technisch ausgerichtet, was verhindert, dass es in Magdeburg soetwas wie „Studentenleben“ gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder, der nüchtern ist kann, am Wochenende die Stadt verlässt.
ZukunftAmerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Osten Deutschlands geringere Chancen auf wirtschaftlichen Aufschwung hat als viele rumänische Provinzen, sodass eine Entvölkerung Ostdeutschlands unvermeidlich ist. Der freigewordene Platz soll wieder aufgeforstet werden. In vielen Teilen der DDR lösen sich also die Probleme wie Arbeitslosigkeit, Rassismus, Rinderwahn, Kevinismus und Stumpfheit in absehbarer Zeit von selbst. Leider gilt dies nicht für Magdeburg, da die Stadtverwaltung nicht davon ablässt, öffentliche Kampagnen zur Fortpflanzung von Schülerinnen und Schülern in Form von Filmen und Plakaten in Hauptschulen durchzuführen. Als eine der wenig gangbaren Lösungen erscheint somit (wieder einmal) nur ein flächendeckendes Bombardement.
Kultur
Auch der gewöhnliche Magdeburger legt großen Wert auf Kultur. Entsprechend vielfältig ist das kulturelle Angebot der Stadt. So gibt es z.B. eine Panzerfahrschule, regelmäßig stattfindende Tuningtreffs und Autorennen auf dem mit EU-Geldern finanzierten Flugplatz und Cagefights.
4 Antworten zu “Magdeburg ist ein bekanntes braunes Loch”
„weil der Text so schön ist in voller Länge“ Wer hat dir denn das eingeredet? Der Text ist ermüdend einfallslos! Wenn doch wenigstens mit den Klischees gespielt worden wäre, anstatt sie zum 1000.Mal aneinander zureihen! Ganz schwach, der Text!
@jens
also ich konnte mich beim lesen sehr amüsieren. wenn der text nicht deinen literarischen ansprüchem entspricht – da kann ich nichts machen. mir gefällt er. kennst du eine satirische beschreibung magdeburgs, die du für besser hälst?
Nein, ich kenne keine gelungene satirische Gesamtbeschreibung Magdeburgs, was aber nichts an meiner Abneigung ändert, Einäugige unter den Blinden zu feiern. Abgesehen davon, dass wir es hier nicht mit einer Satire Magdeburgs zutun haben; der Stadtname ist austauschbar, eine Schwäche des Textes besteht u.a. darin, dass er NICHTS Spezifisches über Magdeburg herausarbeitet – worauf auch eine (gelungene) Satire nicht verzichten kann. Der Spiegel, den man versucht MD vorzuhalten, zeigt bestenfalls die Karikatur einer Karikatur.
JAAAA!!!!
@Jens :
Der Text beschreibt genau Magdeburg so wie es ist. Besser gehts nich.
Ich kenne keine andere Stadt, auf die sich dieses Profil noch übertragen lassen könnte.
Vielleicht sieht man das anders, wenn man hier aufgewachsen ist…